Psychologische Beratung
Bereits die Familienplanung als solche, und insbesondere der unerfüllte Kinderwunsch stellen eine kritische Phase in einer Paarbeziehung dar. Wenn der Wunsch nach einer Mutterschaft/Vaterschaft auf natürlichem Wege nicht in Erfüllung geht, kann dies dazu führen, dass Schuldgefühle bei sich selber erweckt und/oder gegenseitig zugewiesen werden.
Die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung ist schon für sich immer schwierig und mühselig. Wenn man während des Prozesses wahrnimmt, dass es unmöglich ist, den Ausgang vorauszusehen oder gar zu beeinflussen, können Angstgefühle auftreten.
Nach abgeschlossener Behandlung können emotionale Rückschläge auftreten. Zwar erlebt man nach einer erfolgreichen Therapie Freude und Zufriedenheit, auf der anderen Seite aber auch Angst und Sorge, und zwar in grösserem Masse als bei einer natürlichen Mutterschaft/Vaterschaft, da die Schwangerschaft und Geburt Folge eines Willens sind, der besondere Eifer und Anstrengung verlangte. Ein Misserfolg kann ein Gefühl des Versagens hervorrufen, ebenso wie Leiden und Qual.
Um diese Emotionen und Gefühle, die vor, während und nach dem künstlichen Befruchtungsprozess entstehen, verarbeiten zu können, ist eine psychologische Hilfe nicht nur sinnvoll, sondern häufig auch notwendig. Sowohl die Freude, von Angst begleitet, als auch das Gefühl des Versagens mit dem damit verbundenen Leiden, müssen individuell und gemeinsam als Paar verarbeitet zu werden.